pic3Hinter dem Selbstbild, das uns vertraut ist und mit dem wir uns der Welt zeigen, gibt es weitere Gesichter unserer selbst – Aspekte, die zu unserer lebendigen Ganzheit gehören und die entdeckt, anerkannt und gelebt werden möchten.

Mit einem Thema, das uns beschäftigt oder mit der einfachen Frage, was gerade jetzt in unserem Leben gesehen werden möchte, halten wir auf einer Visionswanderung Ausschau nach einem Stein, der unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Im Atelier bedecken wir diesen Stein mit Lehm und schauen staunend zu, wie unter unseren formenden Händen ein Gesicht Gestalt annimmt. Dieses erhält eine Haut aus Papier und Kleister, die wir nach dem Trocknen sorgfältig von der Tonform abheben. Das Maskengesicht ist geboren.

Mit Farben vertiefen wir uns in seinen Ausdruck, lassen ihn Pinselstrich um Pinselstrich lebendiger werden. Ob wir das Gesicht mögen oder nicht, ob es uns lachen oder weinen lässt, uns berührt, ärgert oder erschüttert – wir begegnen in ihm einer magischen Kraft unserer selbst, die unser Leben um Vergessenes und Verlorenes bereichert. Im rituellen Maskenspiel öffnen wir uns einem Bewusstseinsraum, in dem sich die Grenze zwischen Ich und Du auflöst. Für einen zeitlosen Augenblick werden wir zum Maskenwesen.

Durch die Verwandlung werden dessen Qualitäten zur unmittelbaren körperlichen und seelischen Erfahrung. In klärenden Gesprächen, die den Gestaltungsprozess und das Maskenspiel begleiten und ergänzen, vertiefen wir die Einsicht in die Bedeutung unserer Erfahrungen und suchen nach Wegen, um das Erlebte sinnvoll in unser Alltagsleben zu integrieren.